Aeham Ahmad – der Klavierspieler aus Syrien

Wir ahnen manchmal gar nicht, welche Begegnungen wir im Laufe unseres Lebens machen. Wann, wie und wo? Doch manchmal begegnet man in seinem Leben außergewöhnlichen, bewegenden Menschen, die dich berühren, bewegen und auch auf eine gewisse Art verändern.

So eine Art von Begegnung hatte die Oberstufe unserer Schule und zwar mit dem syrischen Klavierspieler Aeham Ahmad, der uns am Donnerstag, den 31. Januar 2019, besuchte.
Aeham ist ein junger Mann, der aufgrund der momentanen Lage in seinem Heimatland Syrien mit seiner Familie nach Deutschland geflohen ist.

Schon als er das erste Mal den Raum betrat, bemerkte man sofort seine zunächst noch etwas zurückhaltende aber dennoch positive und im weiteren aufgeschlossene Art.

Es war doch anders als erwartet, denn wer würde schon einem so tragischen Schicksal einen so offenen und lebensfrohen Mann zuordnen? Doch von Anfang an verbreitete er seine gute Laune im Raum und ließ die Begegnung und seine Geschichte sehr ermutigend und kein bisschen trübselig wirken. Er erzählte von seinen heftigen Erfahrungen und Erlebnissen und wirkte dabei bewegt und vielleicht an manchen Stellen auch traurig, aber die Stimmung blieb trotz dessen sehr positiv. Er machte einen sehr aufrichtigen Eindruck und war gewillt, alle Fragen, die wir hatten, offen und sehr ehrlich zu beantworten. Die ganze Zeit über, die er bei uns war, um sich mit uns zu unterhalten und auch Musik zu spielen, hatte man das Gefühl sehr ungeniert und direkt Fragen zu ihm und seiner Geschichte stellen zu können. Bei unserer Begegnung wirkte er sehr authentisch und positiv gegenüber seiner neuen Situation. Aeham riss uns regelrecht mit bei seinem Vortrag und vor allem mit der Musik, die er machte.

Alles in allem war es eine rundum positive Begegnung, die sehr berührend war. Ich glaube, was viele aus diesem Vortrag mitnehmen konnten, ist, dass man, wie Aeham sagt, die Menschen kulturell und emotional miteinander verbinden oder sie wenigstens näherbringen kann, wie er es mit seiner Musik versucht.

Genau das hat er nämlich auch bei seinem Vortrag gemacht und so eine Begegnung geschaffen, die wahrscheinlich vielen Schülern in Erinnerung bleibt.

A. van Capelle, Schülerin der Klasse 11

© Nassauischer Kunstverein Wiesbaden