Wir bleiben dran - an der Klimafrage!

Auch in der Zeit des digitalen Chemieunterrichts sind wir auf soziale und ökologische Fragen gestoßen; z.B. die Klasse 12 innerhalb des Themengebiets von Eisenerzabbau und Stahlherstellung. So beschäftigten wir uns mit der Idee, mit "grünem Wasserstoff" zu "grünem Stahl" zu gelangen, einem 500-Megawatt-Wasserstoffprojekt in Duisburg-Walsum von Thyssenkrupp und Steag, um die Stahlproduktion vor Ort zu dekarbonisieren.

Da wir mit Start des Präsenzunterrichts für Abschlussklassen Anfang März aber immer noch nicht in die Welt hinauskonnten, waren wir Mitte März sehr glücklich, als Herr Dr. Ulrich Roeske (CEO Thyssenkrupp Steel Duisburg) sich die Zeit genommen hat, zu uns in die Schule zu kommen und sich einem Expertengespräch zu stellen. Für Klasse 12 live, das Berufskolleg zugeschaltet per Teams, war so eine Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Treibhausgasemissionen weltweit, bezogen auf Europa, auf Deutschland, auf die Stahlindustrie möglich. Auch die Dekarbonisierung im Bereich der Mobilität war Thema, ebenso biografische Einblicke.
Viele neue Informationen und Gedanken hatten wir zu verarbeiten. Aber die Klimafrage stellte sich uns nun erst recht.

Ende Mai hatten wir dann Herrn Ingo Wagner, Referent für Klima- und Energiepolitik beim KlimaDiskurs.NRW, digital in der Chemie-Epoche Klasse 12 zu Gast. Die gesellschaftliche Auseinandersetzung über die richtigen Wege ist unabdingbar. Der KlimaDiskurs.NRW hilft, die unterschiedlichen Positionen im konstruktiven Diskurs auszutauschen. Wir diskutierten die Frage, Klima und Industriestandort zu schützen und hörten von mutmachenden Erfolgsbeispielen, am runden Tisch die Positionen des anderen zu verstehen, um auf dieser Grundlage vielleicht zu neuen Lösungen zu kommen, die einen wirklichen Beitrag zum Klimaschutz leisten können. Im Verein KlimaDiskurs.NRW arbeiten Umweltverbände, Unternehmen, Gewerkschaften, Kirche und Wissenschaft unter einem Dach zusammen. Das ist einzigartig in NRW, Deutschland und Europa. Werden auch Sie als Familie Mitglied!

Zum Abschluss des Schuljahrs sind uns nun wieder Exkursionen erlaubt. Und so machten sich vier Schüler*innen aus dem Berufskolleg und vier Schüler aus Klasse 12 auf den Weg zur Wasserstoffstadt: Herten, einst größte Bergbaustadt Europas, heute einer der bedeutendsten Standorte für die Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie. Wegweisend ist hier auch die Gewinnung von „grünem Wasserstoff“ durch Windstromelektrolyse.

Empfangen hat uns Herr Dr. Klaus Rammert-Bentlage der WiN Emscher-Lippe GmbH im Anwenderzentrum H2Herten. Er erklärte uns allgemein die Tätigkeitsbereiche der WiN, insbesondere die Wasserstoffstrategie der Emscher-Lippe-Region und die Rolle des Wasserstoffs zur Erreichung der Pariser Klimaziele im Einklang mit industrieller Produktion. Mit ihm und seiner Kollegin Frau Dr. Babette Nieder konnten wir das Anwenderzentrum besichtigen, ein Wasserstofffahrzeug erleben beim Betanken und Fahren und seine Emissionen betrachten (Wasser :-)). Ein spannender Tag, der bei herrlichem Sonnenschein mit einem Gang auf die Halde Zeche Ewald abgeschlossen wurde.

Wir danken Ulrich Roeske, Ingo Wagner, Klaus Rammert-Bentlage und Babette Nieder für ihren zeitlichen Einsatz, ihre offene Gesprächsbereitschaft und viele interessante Aspekte in diesem Schuljahr.

Wir bleiben dran - an der Klimafrage!

BK2, Klasse 12, Astrid Biallaß